Die ersten sechs Monate meines Abenteuers Singapur mit einem verlängerten Wochenende in Vietnam feiern? Nichts lieber als das! Danang mit Direktflug liegt nur 2,5 Flugstunden entfernt und das Fusion Maia Resort mit umfassendem Spa Angebot genau das Richtige zum Durchatmen und Energie tanken. Dass der Trip mit meiner ‚preferred Reisepartnerin‘ dann aber nicht nur erholsam wird, hätte ich mir ja – aus Erfahrung – denken können.
Bürokollegen hatten mir Schauergeschichten über ‚Visa on Arrival‘ erzählt, darum hat sich Frau nach guter, rot-weisser Perfektion vorbereitet und überweise dem Einreisebeamten meine beiden ausgefüllten, mit (schrecklichen) Passfoto-Automaten-Bild beklebten Formulare, die ich auf Empfehlung aus dem Web geholt habe. Leider verwendet Vietnam in der Zwischenzeit neue Formulare. Also alles nochmal von vorne und in der Schlange für die Einreise einreihen. Ganz hinten diesmal.
Die kurze Taxifahrt zum Hotel ist bereits Unterhaltung pur und ich bin froh, dass der Fahrer im Schritttempo durch die Strassen tuckert. Beim Ausladen des Gepäcks reisst der Hotelportier grad mal die halbe Autoverkleidung raus. Als der selbe Portier eine halbe Stunde später mit unseren Koffern vor der Türe steht, kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass er bitte vorsichtig sein soll.
In einer halben Stunde ruft bereits der erste Massage-Termin. Bis ans Ende der vier Tage werden wir noch erleben, wie stressig Wellness Urlaub sein kann. Ich wage den Einstieg mit einer Thai Massage und muss dann doch von Stufe Strong auf Medium downgraden. Ich lande anschliessend heil und entspannt im Kurzurlaub. Dies hält an bis zum nächsten Morgen um sieben als es an der Türe klopft. Zimmerservice um diese Zeit? Aber statt ‚breakfast in bed‘ serviert uns der Mann aufgeregt, es habe einen Feueralarm in unserem Zimmer angezeigt. Wir beide haben ein Backflash zu jenem Morgen auf einer Reise in Honduras, als es bereits um fünf geklopft hatte. Da hatten allerdings fünf bewaffnete Soldaten nach José gefragt… Fehlalarm zum Glück auch diesmal und der Tag verläuft in geordneten Bahnen. Der Puls steigt allerdings, als wir am Strand auf eine gestrandete Qualle stossen die es grössentechnisch mit einer King-Size-Familiy-Pizza Margherita locker aufnehmen kann. Als hätte ich es geahnt, dass ich im Pool besser aufgehoben bin!
Noch ein bisschen schneller geht der Puls, als wir am Abend in Danang (drittgrösste Stadt Vietnams) die Strasse überqueren wollen. Zum Restaurant mit Sicht auf den Han River und die Bühne mit spannenden Musik- und Tanzdarbietungen. Im Laufe des Abends resultiert allerdings die Musik, der Verkehrslärm und das Gegröle der 15 Engländer am Tisch hinter uns in ein unglaubliches Crescendo. Kein Wunder müssen wir auch Tage später noch herzhaft über die Frage lachen, die uns die Kellnerin des Open Air-Nachtclubs stellt, in welchem wir ‚one for the road‘ trinken: „is it too loud for you?“ Bitte??
Es war vor allem too late als wir endlich im Bett waren. Denn am nächsten Morgen will ich den Sonnenaufgang sehen. Schlaftrunken schlurfen wir zum Strand. Es braucht etwas Geduld – die dann allerdings nur ich aufbringe – bis sich die Sonne durch die Wolken kämpft.
Ziemlich anstrengend ist es am späteren Nachmittag in den Gassen von Hoi An… Die Stadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist wohl auch deswegen sehr touristisch. Unzählige Verkäufer versuchen uns ihre Waren aufzuschwatzen. Die farbigen Lampions und Lichter überall machen nach dem Nachtessen im Restaurant Ancient Faifoo Lust auf einen Spaziergang. So entsteht gar Platz für ein Eis und zum Glück geben wir uns nicht die erstbeste Kugel. So machen wir eine witzige Entdeckung: Da kann man doch tatsächlich Glacé nach Gewicht kaufen. In einem Raum stehen fünf grosse Kühltruhen mit herkömmlichen Glacé Containern aus welchen man sich die eigene Mischung zusammenstellen kann. Ein Plakat mit den zehn beliebtesten Sorten ist Unentschlossenen bei der Wahl behilflich. Für einmal weiss ich genau, was ich will: Salted Caramel.
Süss sind wie jeden Tag auch die Mädels, die uns am Morgen für die letzte Behandlung empfangen. Unzählige der weiss gekleideten, Kegelhüte tragenden Multifunktions-Massage-Kosmetik-Coiffeur-Bienen schwirren um die Gäste aus aller Welt. Welcome (und hoffentlich uf Wiederluege) to Fusion Maia!