Vor 12 Monaten hatte ich die Schweiz verlassen und mich auf das Abenteuer Singapur eingelassen. Zeit für eine (Zwischen)-Bilanz.
Dass mir – just kurz bevor ich mit dem Schreiben dieses Beitrages begonnen habe – ein Glas zu Bruch ging, nehme ich als gutes Zeichen, dass das zweite Jahr nur (noch) besser werden kann. Ich durfte in diesem ersten Jahr wahnsinnig viel Spannendes erleben, lernen, entdecken und erfahren. Auch wenn Anfangs ziemlich Sand im Getriebe steckte… Im Nachhinein betrachtet ja auch logisch, denn wann hatte ich letztmals die Situation: Neue Wohnung in einer Millionenstadt. Neuer Job, Führungsfunktion inklusive. Schnittstelle zu PR Agenturen und Teams aus anderen Kulturen die ja – trotz der Tatsache, dass alle in ‚Asien‘ sind – unterschiedlicher nicht sein könnten. Damit es nicht zu einfach wird, alles grösstenteils in einer Fremdsprache. Freunde und Familie weit weg.
Wenn ich nach diesem ersten Jahr die Einträge in meinem E-Tagebuch durchstöbere, spiegeln die ja nur einen Bruchteil davon wieder, was (mir) alles passiert ist… Denn einerseits ist es ziemlich zeitintensiv, die Texte wenigstens ein bisschen ansprechend zu verfassen. Andererseits ist vieles, was das Gesamtgefüge Singapur ausmacht, nicht einfach in ein paar Dutzend Sätze zu fassen. So habe ich eventuell den eigenen Anspruch, in und mit meinen Texten einen Rundumblick zu vermitteln, (noch) nicht ganz erfüllt. Fest steht, dass ich nach einem Jahr im Alltag immer wieder Sachen erlebe, die neu und/oder (noch) fremd sind. Es gibt Situationen in denen ich den Kopf schüttle, aber – zugegebenen – in denen ich auch immer mal wieder über mich selber schmunzeln muss.
So entstand das Beitragsbild auf einer Bootsfahrt unten bei der Marina. Es musste ein Jahr vergehen, bis ich eine solche Tour machte. Dieser Perspektivenwechsel – ‚meine‘ Stadt vom Wasser aus zu sehen – haben mich beeindruckt, berührt und mich auch stolz gemacht. Stolz, hier zu leben und dieses erste Jahr gemeistert zu haben. Und da ich nach wie vor (fast) täglich Neues erlebe und entdecke und vor allem lerne, hänge ich erst mal noch ein Jahr an – derzeit fehlt mir aufgrund des Haze der letzten Tage eh der Durchblick für weitere Pläne. Schliesslich ist es ja mein Ziel, gar etwas mehr als ’nur‘ 360° Singapur mitzunehmen.